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Arbeiten in einem Wohlfühlklima?

Ein junger Mann sitzt lächelnd irgendwo im Grünen hinter seinem Laptop, Knopf-Kopfhörer in den Ohren und ein orangefarbenes Getränk mit Strohhalm in den Händen.

 

Wohin soll das denn führen? Diese Frage stellen sich vor allem jene Arbeitgeber, die noch im Kontrollmodus unterwegs und noch nicht im Vertrauensmodus angekommen sind. Noch immer gibt es Unternehmer, die patriarchale Strukturen bevorzugen. Sie sind der Meinung, dass Arbeit nur unter Kontrolle wirklich zuverlässig funktionieren kann und stellen Kontrolle vor Vertrauen. Sie sind davon überzeugt, dass Arbeit vor allem  Pflichterfüllung bedeutet und nichts mit Freude zu tun haben kann. «Pläuscheln» kann man schliesslich in der Freizeit...

 

Nachhaltigste und günstigste Werbung

 

Es gibt aber auch jene Unternehmer, die erkannt haben, dass die Resultate sowohl kreativer, nachhaltiger und besser ausfallen, wenn ihre Teams motiviert sind und Spass haben am Tun. Das wirkt sich ansteckend, nicht nur auf Mitarbeitende, sondern auch auf Kunden aus. Ganz nebenbei steigert sich das Firmenimage in den Bereich von gefragten und erfolgreichen Unternehmen. Es gibt keine bessere, nachhaltigere und günstigere Investition und Werbung, die Unternehmer erzielen könnten. Manch ein Dienstleistungsbetrieb – und das sind wir ja alle – könnte von fröhlich-interessierten und motivierten Mitarbeitenden extrem profitieren. Dies kann nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern auch die Zahlen «unter dem Strich» positiv beeinflussen. 

 

Unternehmenskultur

 

Zu einer offenen, vertrauensvollen Zusammenarbeit gehören natürlich zwei Parteien, die das Seil in die selbe Richtung ziehen wollen. Wer es wirklich ehrlich meint, arbeitet auf Augenhöhe zusammen. Da sind Arbeitnehmer wie Arbeitgeber gefordert. Eine offene, flach-hierarchische Unternehmensstruktur und -kultur unterstützen hierbei genauso wie Vorgesetzte, die verstanden haben, dass sie die neue Rolle eines Coaches einnehmen sollten. 

 

Die oftmals vernachlässigte interne Kommunikation spielt dabei eine Schlüsselrolle. Die Kommunikation nach aussen ist wichtig, jene nach innen jedoch zentral! Wissen die Mitarbeitenden VOR den Kunden über etwas Bescheid, dann anerkennen sie dies als Wertschätzung. Sie tragen die Botschaften mit – umgekehrt eher weniger.

 

Die Unternehmenskultur glaubhaft und nachhaltig den aktuellen Anforderungen anzupassen, hat vor allem mit dem Engagement der Führungskräfte zu tun. Der Output von Mitarbeitenden kann nur so gut ausfallen, wie der Input zuvor aus ihrem Umfeld erfolgte. Wer glaubwürdig vorlebt, was gemeint ist, punktet bei seinen Mitarbeitenden! Langfristig wirkt sich das auch auf die Kundenbeziehungen aus. Auch sie spüren den Geist, der in einer Firma herrscht. Es braucht also mehr als schöne Worte. Eine spürbar gelebte Unternehmenskultur mit Begleitmassnahmen unterstrichen tagtäglich die Glaubwürdigkeit. 

 

Nicht erst seit heute will vorgelebt werden, was nachgelebt werden soll. 

 

Es braucht also ein Umfeld, das glaubwürdig ist. Es muss Raum geben für Kreativität und neue Ideen.  Diese bauen auf konstruktive Kritik auf, auch wenn das Resultat eine Bruchlandung werden könnte oder nicht gleich die angestrebten Gewinne liefert. So werden Begriffe wie Vertrauen, Verlässlichkeit, Respekt und Achtung zu Grundpfeilern einer gut funktionierenden Firmenkultur. Das zahlt sich vor allem dann aus, wenn es in der Wirtschaft kriselt. Und wer kann es sich ausserdem heute noch leisten, fähige Mitarbeitende zu verlieren oder erst gar nicht anzuziehen?

 

 

Foto: Andrea Piacquadio